Als eine Zeit des Fastens, des Gebets und der Selbstreflexion bietet der Ramadan eine Fülle von Gelegenheiten, um unsere geistige und körperliche Gesundheit zu stärken. Lass uns die Parallelen zwischen den fünf Säulen des Islam und den fünf Säulen der gesunden Lebensführung im Ramadan erkunden.
1. Dankbarkeit (Hunger, Durst, Völlerei)
Die erste Säule des Ramadan, die Dankbarkeit, erinnert uns daran, die einfachen Dinge im Leben zu schätzen. Während ich tagsüber auf Essen und Trinken verzichte, werde ich mir bewusst, wie viel Segen mir normalerweise zuteilwird. Der Hunger und Durst, die ich während des Fastens empfinde, helfen mir, Dankbarkeit für die Nahrung und das Wasser zu entwickeln, die ich täglich konsumiere. Ich lerne, Maß zu halten und der Versuchung der Völlerei zu widerstehen, indem ich mich auf das Essen besinne, das meinen Körper nährt und nicht überlastet. Jeder Muslim kennt dieses Gefühl des Tagträumens. Den ganzen Tag male ich mir aus, was ich am Abend alles essen werde. Wenn das Fastenbrechen schließlich da ist, reicht mir meist eine Suppe und ein leichter Salat. Das zeigt mir wiederum, mit wie wenig ich eigentlich auskomme bzw. überhaupt brauche.
Hierbei ist auf den bescheidenen Lebensstil des Propheten etwa wie folgt zu verweisen: Berichten zufolge soll er nicht mehr Kleidung besessen haben als das, was er am Leib trug, und er war sehr maßvoll in seinen Essgewohnheiten. Überliefert ist ein Gespräch mit einem Gläubigen, in dem er ihnen nahelegt, auch sparsam mit Wasser umzugehen, selbst wenn es scheinbar im Überfluss vorhanden ist.
2. Verzicht (Weltliches, Konsum, persönliche Vorlieben)
Der Verzicht im Ramadan geht über das körperliche Fasten hinaus und umfasst auch den Verzicht auf weltliche Ablenkungen. Indem ich mich von Fernsehen, sozialen Medien und anderen Ablenkungen fernhalte, habe ich die Möglichkeit, mich auf meine spirituelle Entwicklung zu konzentrieren. Ich kann auch persönliche Vorlieben und Gewohnheiten hinterfragen, sei es mein Kaffeekonsum oder mein Hang zum Konsum von unnötigen Dingen. Durch den bewussten Verzicht lerne ich, meine Bedürfnisse von meinen Wünschen zu unterscheiden und Prioritäten zu setzen.
3. Disziplin (Ziele setzen, Selbstverbesserung)
Die Disziplin, die während des Ramadan entwickelt wird, ist von unschätzbarem Wert für mein alltägliches Leben. Das Fasten erfordert Ausdauer und Selbstbeherrschung, die mir helfen können, andere Herausforderungen zu meistern. Indem ich mir konkrete Ziele setze, sei es das Lesen des Korans, das Lernen neuer Gebete oder das Streben nach persönlicher Entwicklung, trainiere ich meinen Geist und stärke meine Disziplin.
4. Achte auf deinen Körper (Bewegung, Gesundheit, Wohlbefinden)
Während des Ramadan ist es wichtig, auf meinen Körper zu achten und ihn zu pflegen. Obwohl ich tagsüber faste, sollte ich nicht vergessen, mich ausreichend zu bewegen und auf meine Gesundheit zu achten. Das bedeutet nicht unbedingt, Hardcore-Sport zu treiben, sondern einfach Aktivitäten zu finden, die mir Freude bereiten und meinen Körper in Bewegung halten. Sei es ein Spaziergang im Park oder eine Yoga-Session zu Hause – es gibt viele Möglichkeiten, meinen Körper während des Ramadan zu stärken.
5. Helfe anderen (Gemeinschaft, Wohltätigkeit, Mitgefühl)
Die letzte Säule des Ramadan erinnert mich daran, dass mein Fasten nicht nur eine individuelle Praxis ist, sondern auch eine Gelegenheit, anderen zu helfen und mich in die Gemeinschaft einzubringen. Indem ich mich um Bedürftige kümmere, sei es durch Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen, Besuche bei Senioren oder die Unterstützung von Kindern in Not, kann ich einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben und das spirituelle Wesen des Ramadan in die Tat umsetzen.
Das System des waqf gehört zu den traditionellen Institutionen, die in der gesamten islamischen Welt fest verankert sind und im Rahmen einer aktiven Umweltpolitik genutzt werden können. Diese wohltätigen Stiftungen wurden ursprünglich vom Propheten als Akt der Nächstenliebe angeregt und von wohlhabenden Personen zum Wohl der Allgemeinheit errichtet. Ebenso ist die jährlich zu entrichtende Abgabe zakat von Bedeutung, oft als Armensteuer übersetzt, jedoch auch als „soziale Pflichtabgabe“ bekannt. Jeder Muslim ist aufgefordert, freiwillig 2,5 Prozent seines Vermögens für von ihm gewählte soziale Zwecke zu spenden.
Insgesamt bietet der Ramadan eine einzigartige Gelegenheit, unsere geistige und körperliche Gesundheit zu stärken, indem wir uns auf die fünf Säulen der gesunden Lebensführung konzentrieren: Dankbarkeit, Verzicht, Disziplin, Achtsamkeit gegenüber unserem Körper und Helfen anderen. Lasst uns diese Zeit nutzen, um uns selbst zu verbessern und einen positiven Einfluss auf die Welt um uns herum zu haben.