In diesem Jahr hatten wir die Gelegenheit, während unseres Ankara-Trips das Mausoleum von Atatürk, dem Begründer der modernen Türkei, zu besuchen. Mustafa Kemal Atatürk, der im Jahr 1881 geboren wurde und 1938 verstarb, war ein visionärer Staatsmann, der durch seine Reformen die Türkei in einen säkularen und modernen Staat verwandelte. Während unseres Besuchs waren wir besonders beeindruckt von Atatürks privater Büchersammlung, die im Mausoleum ausgestellt ist. Diese Sammlung umfasst stolze 3.997 Bücher, die er zu Lebzeiten über verschiedene Themengebiete las, darunter Geschichte, Philosophie, Politik, Militärwissenschaften, Linguistik, Naturwissenschaften und Belletristik. Atatürks unstillbarer Wissensdurst und seine Hingabe zum Lesen waren offensichtlich ein wesentlicher Bestandteil seines Erfolges. Diese Erfahrung brachte uns dazu, über die immense Bedeutung des Lesens nachzudenken, besonders in der Kindheit. Lesen als Schlüssel zum Erfolg: So wecken Eltern die Buchliebe bei Kindern.
Warum ist Lesen für Kinder so wichtig?
Lesen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Kind entwickeln kann. Es öffnet Türen zu neuen Welten, fördert die kognitive Entwicklung und stärkt die sprachlichen Fähigkeiten. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig lesen, eine bessere sprachliche und kognitive Entwicklung aufweisen. Lesen verbessert das Verständnis für komplexe Sachverhalte, fördert das abstrakte Denken und hilft Kindern, ihre Vorstellungskraft und Kreativität zu entwickeln.
Darüber hinaus trägt das Lesen zur sozialen und emotionalen Entwicklung bei. Es ermöglicht Kindern, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, ihre eigenen Gefühle zu verstehen und ihre Empathiefähigkeit zu stärken. Dies ist besonders wichtig für ihre spätere emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz. Auch die Bindung zwischen Eltern und Kind wird durch das gemeinsame Lesen gestärkt. Die gemeinsame Zeit, die Nähe und die Interaktion während des Lesens schaffen eine emotionale Verbindung, die für das Kind von unschätzbarem Wert ist.
Ab welchem Alter sollte man mit dem Lesen beginnen?
Pädagogen und Entwicklungspsychologen empfehlen, bereits im frühen Säuglingsalter mit dem Vorlesen zu beginnen. Auch wenn Babys noch nicht verstehen, was gesagt wird, profitieren sie von der Stimmlage und dem Rhythmus der Sprache. Studien zeigen, dass Kinder, denen bereits im Babyalter vorgelesen wird, später einen größeren Wortschatz und eine bessere Sprachkompetenz entwickeln.
Ab einem Alter von etwa sechs Monaten können Eltern mit Bilderbüchern beginnen. Hier steht weniger der Text als vielmehr die visuellen Reize im Vordergrund, die das Interesse des Kindes wecken und seine Aufmerksamkeit fördern. Ab dem ersten Lebensjahr können einfache Geschichten und Reime eingeführt werden, die die sprachliche Entwicklung weiter unterstützen. Lesen als Schlüssel zum Erfolg: So wecken Eltern die Buchliebe bei Kindern.
Eine Leserroutine aufbauen
Die Schaffung einer regelmäßigen Leserroutine ist entscheidend, um das Lesen zu einem festen Bestandteil im Leben eines Kindes zu machen. Eine gute Möglichkeit ist es, das Vorlesen zu einem festen Bestandteil des Tagesablaufs zu machen, zum Beispiel vor dem Schlafengehen. Kinder lieben Rituale, und das gemeinsame Lesen kann zu einer angenehmen, beruhigenden Routine werden, auf die sich das Kind täglich freut.
Die Forschung unterstreicht die Bedeutung des Lesens für die kindliche Entwicklung. Studien haben gezeigt, dass das frühe Vorlesen und der Zugang zu Büchern die Gehirnentwicklung positiv beeinflussen. Das „Home Literacy Environment“ (HLE), also das Leseumfeld zu Hause, spielt dabei eine zentrale Rolle. Kinder, die in einem reichen HLE aufwachsen, haben nachweislich bessere sprachliche und kognitive Fähigkeiten, wenn sie in die Schule kommen.
Eltern spielen eine zentrale Rolle dabei, ihren Kindern die Liebe zum Lesen zu vermitteln. Kinder lernen durch Nachahmung, und wenn sie sehen, dass ihre Eltern regelmäßig lesen, sei es ein Buch, eine Zeitung oder ein Magazin, werden sie dies als etwas Wertvolles und Erstrebenswertes wahrnehmen. Studien belegen, dass Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem Lesen geschätzt und praktiziert wird, eher dazu neigen, selbst zu lesen und Bücher zu lieben. Eltern sollten daher bewusst Zeit für das eigene Lesen einplanen und dies auch gegenüber ihren Kindern thematisieren. Es ist zudem eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam mit dem Kind zu lesen und sich über das Gelesene auszutauschen. Lesen als Schlüssel zum Erfolg: So wecken Eltern die Buchliebe bei Kindern.
Altersgerechte Bücherauswahl
Wichtig ist auch die Auswahl altersgerechter Bücher, die das Interesse des Kindes wecken und seinem Entwicklungsstand entsprechen. Dabei können Eltern die Vorlieben und Interessen des Kindes berücksichtigen und gemeinsam mit ihm Bücher auswählen.
0-6 Monate: Für die ganz Kleinen werden Bücher mit kontrastreichen, einfachen Bildern in Schwarz-Weiß oder kräftigen Farben empfohlen. Stoff- oder Pappbücher mit klaren Formen sind ideal, da es in diesem Alter um die visuelle Wahrnehmung und das erste Entdecken von Büchern als Objekte geht.
„Babys erste Bilder: mein kleiner Bilderschatz“ ist eine wunderbare Sammlung für die Kleinsten und bietet starke Kontraste und kräftige Farben, die Babys besonders gut wahrnehmen können. Diese Bilder sind ideal, um die visuelle Wahrnehmung und die frühkindliche Entwicklung zu fördern. Ein tolles Set, um den Alltag, Tiere und emotionale Ausdrucksformen auf anschauliche und ansprechende Weise zu entdecken.
„Babys erstes Fühlbuch“ ist ideal für kleine Entdecker. Mit Fühlelementen auf jeder Seite können Babys die hochwertigen Texturen erleben und mit klaren Illustrationen sowie glitzernden Folien spielen. Dieses Buch regt sowohl den Seh- als auch den Tastsinn an und bietet zahlreiche Anreize für eine abwechslungsreiche Entdeckungstour. Ein bezauberndes Fühlbuch, das Spaß macht und die Sinne auf spielerische Weise fördert.
6-12 Monate: In diesem Alter eignen sich Bücher mit bunten, klaren Bildern und einfachen Texten. Stabile Pappbücher, die das Kind selbst erkunden kann, sind ideal. Bücher mit wiederkehrenden Mustern oder einfachen Reimen fördern die frühe Sprachentwicklung und ziehen die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich.
„Die kleine Raupe Nimmersatt“ überzeugt mit ihren farbenfrohen, collageartigen Illustrationen und einer einzigartigen Ausstattung, die verkürzte Seiten und Lochstanzungen umfasst. Als Klassiker der Kinderliteratur und eines der weltweit meistverkauften Bilderbücher begeistert sie seit Jahrzehnten Millionen von Lesern. Diese handliche Mini-Ausgabe ist perfekt für unterwegs und passt problemlos in jede Hosen-, Jacken- oder Handtasche, was sie zum idealen Begleiter auf Reisen macht.
Das Spielbuch „Alle meine Kullertiere“ für Kinder ab 6 Monaten ist eine tolle Wahl für kleine Entdecker. Die stabile orange-rote Rasselkugel im Buch macht beim Kullern und Drehen fröhliche Geräusche und regt die Sinne der Babys spielerisch an. Mit vielen bekannten Motiven zum Entdecken und lustigen Reimen fördert es die Feinmotorik und die sprachliche Entwicklung. Das handliche Format ist ideal für den Kinderwagen, Rucksack oder die Wickeltasche – perfekt für unterwegs und für jede Menge Spaß.
12-24 Monate: Kinder in diesem Alter beginnen, einfache Geschichten zu verstehen. Bücher mit kurzen Texten und Bildern, die alltägliche Szenen oder bekannte Tiere zeigen, sind besonders geeignet. Auch interaktive Bücher, bei denen Klappen geöffnet oder Bilder bewegt werden können, sind in dieser Phase beliebt und fördern die Feinmotorik sowie die Neugier des Kindes.
„Wo bist du, kleiner Hase?“ ist ein wunderbares Buch für Babys ab 12 Monaten. Es bietet fünf kuschelweiche Stoffklappen und ein spannendes Kuckuck-da-Spiel für kleine Tierfans. Im handlichen Format ideal für unterwegs, ermöglicht es kleinen Entdeckern, den versteckten Hasen zu finden und dabei ihr Sprechen zu fördern. Ein echtes Vergnügen zum Fühlen, Entdecken und Staunen!
„Wenn im Dunkeln Sterne funkeln“ eignet sich hervorragend für Kinder ab 18 Monaten. Das Pappebuch begeistert mit einem magischen Mitmach-Effekt: Einfach pusten, und die Lichter beginnen zu leuchten. Die kleinen Leser können den Tieren Emma Ente, Fine Fuchs und Benni Bär beim Einschlafen helfen, indem sie die Sterne am Himmel erstrahlen lassen. Ein zauberhaftes Gute-Nacht-Buch, das eine beruhigende Einschlafroutine mit Puste-Licht bietet.
2 Jahre: Zweijährige sind bereit für Bücher mit klaren, einfachen Handlungen. Bilderbücher, die alltägliche Szenen und wiederkehrende Charaktere zeigen, sind besonders ansprechend. Interaktive Elemente wie Klappen oder Texturen machen das Lesen zu einem aktiven Erlebnis und fördern die sprachliche sowie kognitive Entwicklung.
„Die Eule mit der Beule“ von Susanne Weber ist ein herzerwärmendes Pappbilderbuch, das Trost und Fürsorge auf liebevolle Weise thematisiert. Die kleine Eule erhält Hilfe von ihren Tierfreunden im Wald, aber der größte Trost kommt letztlich von ihrer Mama. Die klaren Illustrationen und einfachen Reime machen das Buch ideal zum Vorlesen und laden zum Mitsprechen ein. Es vermittelt auf einfühlsame Weise die Bedeutung von Mitgefühl und elterlicher Liebe und zeigt Kindern, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein.
„Der Grüffelo“ als Papp-Bilderbuch von Axel Scheffler und Julia Donaldson, in dem die kleine Maus den großen Grüffelo überlistet, ist ein echter Klassiker. In diesem Abenteuer erfindet die Maus einen furchterregenden Freund, um sich vor den Gefahren des Waldes zu schützen. Die Geschichte ist nicht nur spannend und lustig, sondern auch perfekt für kleine Hände geeignet. Ein großartiges Buch für unterhaltsame und lehrreiche Vorlesezeiten.
Das Magnetbuch für Kinder ab 24 Monaten „Was gehört wohin?“ von ministeps ist eine großartige Wahl. Mit 22 stabilen Magneten und vollflächig magnetischen Seiten können Kinder kreativ spielen und ihre Feinmotorik fördern. Die drei praktischen Aufbewahrungsboxen verhindern, dass Magneten verloren gehen. Kinder können die passenden Tiere und Dinge für Bauernhof-Szenen auswählen, während kurze Texte hilfreiche Tipps geben. Ein tolles Spielbuch, das Kreativität und spielerisches Lernen fördert.
3 Jahre: Dreijährige haben oft Interesse an komplexeren Geschichten mit einer klaren Struktur und mehr Text. Bücher, die Themen wie Freundschaft, Gefühle oder Abenteuer behandeln, sind besonders geeignet. In diesem Alter sind auch Bücher, die das Kind zur Teilnahme anregen, wie Suchbilder oder Rätselbücher, sehr beliebt, da sie die Neugier und das Problemlösungsvermögen fördern.
„Heute bin ich“ von Mies van Hout zeigt auf eindrucksvolle Weise Emotionen wie Traurigkeit, Wut, Neid und Freude. Die 1962 geborene Illustratorin und Grafikdesignerin, die seit 1989 als freie Künstlerin arbeitet, verwandelt Gefühle mit großer Farbtiefe und Brillanz in lebendige Bilder. Ihr Buch wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und ist jetzt auch als praktische Miniausgabe erhältlich.
„Leo Lausemaus – 7 Kurzgeschichten“ ist dafür eine empfehlenswerte Sammlung, die Leo und seine Freunde auf spannenden Abenteuern begleitet. Leo entdeckt auf dem Spielplatz, am Strand und auf der Farm immer neue Freuden. Die farbenfrohen Illustrationen von Leo Lausemaus bringen die Geschichten lebendig zum Leben. Unterstützt von der Stiftung Lesen, fördert dieses Buch spielerisch die Lesefähigkeiten und Fantasie von Kindern und bietet wertvolle Vorlesezeiten für kostbare Momente der Nähe.
„Mein großes Wimmelbuch – Tiere“ führt kleine Entdecker auf eine spannende Reise zu faszinierenden Tieren rund um den Globus – von Europas Wäldern über die afrikanische Savanne bis nach Australien. Lustige Szenen und detaillierte Illustrationen machen die Tierwelt lebendig und einladend. Ideal für alle, die gerne neue Abenteuer erleben und die Welt der Tiere entdecken möchten.
Bilinguale Kinderbücher: Bilinguale Bücher sind besonders wertvoll für Kinder aus zweisprachigen Haushalten oder Familien, die eine zweite Sprache einführen möchten. Sie bieten den Text in zwei Sprachen, oft nebeneinander, und ermöglichen so das parallele Lernen. Diese Bücher fördern die Sprachkompetenz, stärken kulturelle Verbindungen und erweitern den Wortschatz in beiden Sprachen.
Für Eltern, die ihr Kind zweisprachig aufziehen, ist beispielsweise die deutsch-türkische Ausgabe von „Der Regenbogenfisch“ eine ausgezeichnete Wahl. Die Geschichte des Regenbogenfischs, der lernt, seinen Stolz abzulegen und Freude durch Freundschaft zu finden, wird durch liebevolle Illustrationen und den zweisprachigen Text lebendig. Dieses Buch bietet nicht nur eine fesselnde Erzählung, sondern auch wertvolle Unterstützung bei der Sprachförderung und ist ideal für mehrsprachige Familien.
Fazit
Das Lesen ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die geistige, sprachliche und emotionale Entwicklung eines Kindes zu fördern. Es sollte so früh wie möglich in den Alltag eines Kindes integriert werden, idealerweise schon ab dem Säuglingsalter. Eltern, die als Vorbilder fungieren und eine positive Lesekultur in der Familie etablieren, legen den Grundstein dafür, dass ihre Kinder das Lesen lieben lernen und von den vielen Vorteilen profitieren, die es mit sich bringt. Indem wir das Lesen zur Routine machen und gemeinsam mit unseren Kindern die Welt der Bücher entdecken, schenken wir ihnen nicht nur Wissen, sondern auch die Fähigkeit, sich in einer immer komplexer werdenden Welt zurechtzufinden. Lesen als Schlüssel zum Erfolg: So wecken Eltern die Buchliebe bei Kindern.